Montag, 3. August 2015

3. Etappe Nordamerika - Bericht 1

Die Freude war riesig am Flughafen von Vancouver Kathrin, Marco und Urs als Empfangskomitee zu treffen. Danach gings in "unsere" Wohnung im 26. Stock, von wo aus wir während 2 Tagen die trendige Stadt am Pazifik erkundeten... Bei Temperaturen weit über 30 Grad.
  


Danach hiess es Abschied nehmen und wir fuhren unseren ersten Campground in Squamish an.



Der nächste Tag begrüsste uns noch heisser und uns standen höhenmässig grosse Herausforderungen bevor. Urs hatte grosse Mühe und es brauchte ab und zu Kühl-stops für den zur Überhitzung neigenden V8. Etwas konnte nicht stimmen.


Unsere Anstrengungen und Mühen wurden aber mit einem kleinen Campingplatz direkt am See belohnt.

Am nächsten Tag wäre green Lake angesagt gewesen, doch wir wollten den Landy checken lassen und steuerten so die "Stadt" Cache Creek an, wo wir eine Garage fanden.
Die Mechaniker waren erwartungsgemäss überfordert. Es gab neues Kühlmittel anstelle der von uns in der Zwischenzeit verwässerten Brühe. Das wars... Wenigstens alle Ölstände, insbesondere der Getriebe, wurden noch geprüft.


Langsam und Vorsichtig ging es weiter in das Okanagan Valley zum Swan Lake, einer unwirklichen Gegend - eine Mischung aus Wallis und Tessin, inmitten von Canada bei 35 Grad und umsäumt von Waldbränden.


Danach weiter mit Fährüberquerung (der Einweiser auf der Fähre entpuppte sich als ausgewanderter Deutscher mit viel Sympathie für uns Canada bereisende Schweizer) in die Berge - immer die Wassertemperatur im Auge haltend - zu einem Bergsee nahe der Hippietown Nelson. Der See sieht kalt aus - ein Schwumm war aber, sogar morgends, alleweil drin.



Noch immer hatten wir keine Wildtiere gesehen, trotz vieler Strassen abseits der Haupttouristenströme. Dies sollte sich auch am nächsten Tag nicht ändern. Eine Ghost City, in welcher einst Silber abgebaut wurde, vermochte unsere Abenteuerlust zu befriedigen. Wie in einem alten Film - nur rostet und fault alles vor sich hin.


Der Zeltplatz - erneut an einem See - aber bei merklich schlechterem Wetter, bot uns neue Eindrücke dieses wundervollen Landes mit seiner mächtigen Natur. Bislang ganz ohne Regen :-)


Doch der Regen kündigte sich an, weshalb in Revelstok zum ersten Mal ein Motel unser Nachtlager war. Und ausgerechnet auf dem nächtlichen Spatziergang zurück vom Restaurant durch das Städtchen wurden wir auf zwei herumtreibende Bären hingewiesen... und habens überlebt.

Radium Hot Springs war unsere Adresse für den nächsten Tag. Nach einer eher kalten Nacht auf einem dortigen Zeltplatz - wo wir aber gänzlich von Regen verschont wurden - freuten wir uns auf die heissen Quellen im Nationalpark. Besser als die ALTEN Bäder in Baden waren diese jedoch auch nicht. Dafür heisser.


Von nun an durch die Rocky Mountains! Dank der kühlen Temperaturen blieb auch Urs cool. Lake Louis wie auch Morain Lake waren total mit Touristen überlaufen und entsprachen nicht unseren Ferienvorstellungen - wenn sie beide auch unbestrittenermassen wunderschön waren. Wir "flüchteten" nach Field, wo wir eine superschöne Blockhütte in Form eines sympathischen Hotels vorfanden... Mit einem Ur-Landy im Hinterhof :-)))) welchen auch schon Team 2 angetroffen haben muss. Zufälle... In einem so grossen Land! Und nicht der einzige. Unsere sympathischen Campnachbarn vom Swan Lake haben auf ihrer Rückfahrt nach Calgary genau am gleichen Ort einen Stop eingelegt. Am nächsten Tag wagten wir einem Ausflug zu Fuss in die Wälder, begleitet von der Angst, einen Bären zu sehen, angetrieben vom Wunsch einen Wasserfall zu sehen. Der Wasserfall war eher durchschnittlich, dafür blieb uns Meister Petz vom Leib und wir erreichten einen grossartigen Aussichtspunkt weitab der Massen.




Danach eine Lange fahrt inmitten der Rockies bis nach Jasper. Das Wetter änderte von Stunde zu Stunde, mal Regen, mal 20 Grad mit Sonne. Wir entschieden ein Motel zu nehmen.


Am nächsten Morgen ein Schreck: Kühlwasserlache unter dem Auto. Garage suchen... Ausser einem todsympathischen Azubi konnte sich niemand um uns kümmern, aber am nächsten Morgen versprach der Chef, Zeit für uns zu haben. Also blieben wir notgedrungen in Jasper. Eine River Raffting Tour zeigte uns eindrücklich die wunderschöne Berglandschaft aus einer anderen Perspektive... Und eine Herde männlicher Hirsche, dabei den Fluss zu überqueren. Zudem entschieden wir zu campen: endlich war das Feuerverbot aufgehoben und wir konnten grillieren.



Die Reparatur nahm viel Zeit in Anspruch: Urs war mit nur 4 oder 5 Zylindern gefahren, ein Kühlschlauch und die Kerzen sowie ein Ventil des Kühlsystems wurden ersetzt. Danach los... Und unterwegs wurden wir mit der Sichtung eines Schwarzbären belohnt. Vor unserer Blockhütte machten wir bei passender Aussentemperatur ein echtes SCHWEIZER Fondue.


Soweit kann folgendes gesagt werden: die Canadier sind ein liebenswertes und sehr zugänglich und offenes Volk. Kein Stop, kein Tanken, kein Zeltaufstellen ohne dass wir nicht sofort angesprochen worden wären. Sei es wegen dem Auto, dem Zelt oder einfach so. Zudem: jeder Canadier scheint ein Camper zu sein, meist mit Riesentrailer und Boot, Wohnmobile oft mit einem Auto ANGEHÄNGT. So treffen sie sich auch zu Familienfeiern oder Klassentreffen, zu denen wir immer gleich miteingeladen wurden.

Wir sind gespannt, wohin uns Urs noch bringen wird. Von den Rockies sind wir auch als Alpenvolk auf jeden Fall mehr als beeindruckt. It's awesome!

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